System- und Formalwissenschaften

System- und Formalwissenschaften

Systemwissenschaften

Die Sys­tem­wis­sen­schaf­ten stel­len die wis­sen­schafts­theo­re­ti­schen Vor­aus­set­zun­gen und metho­di­schen Grund­la­gen für Ana­ly­sen kom­ple­xer Ent­schei­dun­gen zur Ver­fü­gung. Sie unter­su­chen die Zusam­men­hän­ge und Wech­sel­wir­kun­gen in Sys­te­men, um zu einem bes­se­ren Ver­ständ­nis von deren Ver­hal­ten zu gelan­gen. Das beinhal­tet die Ent­wick­lung ver­schie­den­ar­ti­ger Model­le zur ver­ein­fach­ten Abbil­dung der Wirklichkeit.

Kon­kre­te Anwen­dungs­bei­spie­le gibt es zuhauf, so illus­triert etwa nach­fol­gen­des „ver­ein­fach­tes“ Welt­mo­dell ver­schie­de­ne Aspek­te von Sys­te­men mit denen wir im Lau­fe des Stu­di­ums kon­fron­tiert wer­den. Das Welt­mo­dell besteht aus ver­schie­de­nen Grö­ßen, die unter­teilt sind in 1. Bevöl­ke­rung, 2. Umwelt­be­las­tung, 3. (Ressourcen-)Konsum, 4. gesell­schaft­li­che Kos­ten und 5. gesell­schaft­li­ches Handeln.

Wirkungsmodell nach Bossel als Anschauungsbeispiel für Systemwissenschaften

ent­nom­men aus Bos­sel, Hart­mut (2004): Sys­te­me, Dyna­mik, Simu­la­ti­on: Modell­bil­dung, Ana­ly­se und Simu­la­ti­on kom­ple­xer Sys­te­me. Books on Demand, Norderstedt/Germany, 2004, S.71

Ein nächs­ter Schritt besteht dar­in die Wech­sel­be­zie­hun­gen zwi­schen den Ele­men­ten zu ver­ste­hen. Etwa ob mehr gesell­schaft­li­ches Han­deln zu weni­ger Kon­sum führt. Die­se Bezie­hun­gen wer­den durch Wir­kungs­gra­phen dar­ge­stellt; ein „Plus“ wird bei­gefügt, wenn ein Anstieg von z.B. Bevöl­ke­rung zu einem Anstieg der Umwelt­be­las­tung führt; ein „Minus“ wenn der gegen­tei­li­ge Effekt vor­han­den ist. Wenn die­se Bezie­hun­gen geklärt sind, kann über­prüft wer­den, ob sich die genann­ten Effek­te ver­stär­ken oder aber zu einer Sta­bi­li­sie­rung beitragen.

An die­sem Punkt wol­len wir mit dem kur­zen Bei­spiel schon wie­der auf­hö­ren und über­las­sen es euch, euch in die Lite­ra­tur der Sys­tem­wis­sen­schaf­ten zu vertiefen ;-)

Mathematik und Statistik

Um mit Model­len arbei­ten zu kön­nen, müs­sen for­mal­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen bekannt sein. Daher erfolgt neben den Sys­tem­wis­sen­schaf­ten eine fun­dier­te Aus­bil­dung in Mathe­ma­tik und Sta­tis­tik. Einen klei­nen Ein­blick dazu fin­det ihr hier.

Es ist somit erfor­der­lich, dass ihr zum Bei­spiel den Unter­schied zwi­schen ver­schie­de­nen Funk­tio­nen ver­steht, um die Wachs­tums­ra­te einer Popu­la­ti­on (wie im ver­gan­ge­nen Bei­spiel kurz dar­ge­stellt) auch rekon­stru­ie­ren zu können.

Wir möch­ten in die­sem Zusam­men­hang aus­drück­lich dar­auf hin­wei­sen, dass die Sys­tem­wis­sen­schaf­ten, Mathe­ma­tik und Sta­tis­tik nicht zu unter­schät­zen sind und einen wesent­li­chen Teil des Stu­di­ums bil­den. Somit ist es vor allem zu Beginn dei­nes Stu­di­ums erfor­der­lich, dass ihr kon­ti­nu­ier­lich mitlernt.